Man wird nicht genau genommen auf Marihuana bzw. Hanf getestet, sondern auf THC (Tetrahydrocannabinol). Die psychoaktive Hauptwirkstoff von Cannabis THC bindet sich an Fett im Körper und ist aus diesem Grund wesentlich länger als zum Beispiel Alkohol nachweisbar. Die Substanz THC nimmt man in der Regel inhalativ (Rauchen, Vaporisieren) oder auch oral (zum Beispiel als Gebäck) ein.

Der Konsum der Cannabis-Pflanze ist nach wie vor kontrovers. 

Während die Wirkstoffe der Cannabispflanze in der Medizin von großer Bedeutung sind, genießt die Hanfpflanze in der Gesellschaft nach wie vor keinen allzu guten Ruf.
In einigen Ländern ist es auf täglicher Basis, dass bei bestimmten Berufsgruppen ein Drogentest durchgeführt werden muss. Durchführung von Drogentests bei Verkehrskontrollen ist in den letzten Jahren auch zur Normalität geworden.

Unabhängig davon, warum man Marihuana konsumiert, bietet sich die Frage: “Wie lange kann man THC in meinem Körper nachweisen?”.


Dies lässt sich nicht so einfach beantworten.

Erstens gibt es unterschiedliche Drogentests, die unterschiedliche Empfindlichkeit haben und somit die Genauigkeit variiert, zweitens sind auch weitere Faktoren von großer Bedeutung.

Entscheidende Faktoren

Wie lange sich THC im menschlichen Körper nachweisen lässt, ist von mehreren Faktoren abhängig.

Der Stoffwechsel jedes Menschen arbeitet unterschiedlich schnell. Es heißt also, dass je höher die Konzentration an Körperfett ist, umso langsamer wird Marihuanna abgebaut. Da Männer im Schnitt über eine niedrigere Körperfett-Konzentration verfügen, bauen sie Marihuana meistens schneller ab als Frauen.


Es kommt auch darauf an, wie stark die konsumierte Marihuana Sorte ist. Je höher der THC-Gehalt ist, desto länger ist der Stoff nachweisbar. Auch die Menge und die Stärke von Cannabis spielt eine entscheidende Rolle.

Die Regelmäßigkeit des Konsums ist auch auch ein bedeutendes Faktor. Je regelmäßiger Marihuana konsumiert wird, desto länger kann auch nachgewiesen werden.

Ryan Gregory Vandrey, Ph.D behauptet, dass es somit keine definitive Zeit der Detektion existiert. Die Dauer der möglichen Detektion ist unterschiedlich wegen unterschiedlicher Frequention des Gebrauches und der Menge. 

Welche Drogentests gibt es?

Mit einem Drogentest lässt sich der Gebrauch von Marihuana nachweisen.
Häufig läuft ein Drogentest in zwei Schritten ab, damit man eine Sicherheit hat. Es kann nämlich vorkommen, dass getestete Personen fälschlicherweise als positiv getestet werden.
Der erste Test weist auf die Einnahme der Substanz THC hin, ohne dass man die genaue Menge feststellen kann. Im Falle, dass der Drogentest positiv ist, wird dies meistens mit einer zweiten Testmethode abgesichert

Bluttest

Mit einem Bluttest lässt sich THC 3 bis 4 Stunden nach dem Konsum nachweisen.
Hier gilt die Regel, dass je häufiger Marihuana konsumiert wird, desto länger und leichter man THC im Blut nachweisen kann.

Ein Bluttest wird oft verwendet, wenn man feststellen möchte, ob eine Person unter aktivem Drogeneinfluss steht.

Speicheltest

Der Speicheltest gilt als ein Schnelltestverfahren, bei dem man die Substanz THC in etwa bis 14 Stunden nachweisen kann.

Mit diesem Verfahren kann ein kürzlich stattgefundener Marihuanakonsum nachgewiesen werden.

THC im Speichel lässt sich allerdings nicht so gut wie im Urin oder Blut nachweisen.

Urintest

Da THC-Gehalt im Urin relativ lange nachweisbar ist, gilt der Urintest als am häufigsten verwendetes Verfahren für einen Cannabis-Nachweis.
Der Urintest ist schnell und relativ einfach durchzuführen.
THC im Urin lässt sich auch mit einem Schnelltest nachweisen, womit aber kein aktiver Drogeneinfluss ermittelt werden kann, sondern nur ein regelmäßiger Marihuana Konsum.

Im Urin kann der psychoaktive Wirkstoff kaum nachgewiesen werden, da es vor allem der Abbaustoff THC-COOH ausgeschieden wird.

Je nach Menge des Cannabiskonsums lässt sich THC im Urin zwischen 3 und 30 Tage feststellen.

Haaranalyse

Bei dieser Methode kann man THC theoretisch bis zu 90 Tage nach dem Konsum noch feststellen. Die Abbauprodukte von THC werden beim Haarwachstum in das Haar miteingebaut. Aus diesem Grund ist die Haarlänge ein entscheidender Faktor.

Die Haaranalyse gilt aber eher als unzuverlässig, da der Test auch zum Beispiel durch Passivkonsum oder Verwendung von Hanf-Shampoos fälschlicherweise positiv sein könnte.

Gründe für den speziellen Abbau von THC

Im Gegenteil zu der linearen, einfachen Abbaukurve von Alkohol im Blut, ist der Abbau von THC ein komplizierter Fall.

Nachdem THC im Blut sprunghaft auf Werte bis über 100 Nanogramm pro Milliliter ansteigen kann, verringert sie sich auch relativ schnell. Eine kleine Menge verbleibt jedoch recht lange im Blut, vor allem im Falle, dass Mariuana öfter konsumiert wird.

Bereits nach dem Konsum gelangt ein großer Teil des Wirkstoffs THC über den Blutkreislauf in fetthaltige Körpergewebe wie zum Beispiel Fettgewebe oder Haut und lagert da ein.

Die nicht-psychoaktiven Abbauprodukte werden da eingelagert.

Kann man den Abbau von THC beschleunigen?

Bei Stellung dieser Frage bietet sich die Idee, ob man einen anstehenden Test eventuell manipulieren könnte.
Eine Manipulation der Drogentests ist aber kaum möglich.
Es gibt jedoch ein Paar Methoden, wie man bei dem THC-Abbau im Körper helfen kann.

Erhöhte Flüssigkeitsaufnahme

Der THC-Abbau beschleunigt man, indem man besonder viel Wasser trinkt. Erhöhte Flüssigkeitsaufnahme trägt nämlich zur Verdünnung von Stoffwechselprodukten im Urin bei.

Ist man hingegen dehydriert, ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests erhöht.

Eine Detox-Diät 

Verzehr entgiftender Lebensmittel und Getränke ist nach wie vor ein umstrittenes Thema. Bei den Detox-Diäten geht es in der Regel darum, Gewicht zu verlieren und Giftstoffe auszuscheiden. Man hat größere Chancen auf Entgiftung, wenn man gesündere Lebensmittel wie Gemüse und Früchte isst.

Diese Methode ist aber keine Garantie, ob es tatsächlich eine Auswirkung in dieser Hinsicht haben kann. 

Zitronensaft kann auch positive Auswirkungen haben, da diese den Stoffwechsel fördert.
Vor allem Naturheilpraktiker behaupten, dass Cranberry-Saft auch als Entgiftungsmittel eingesetzt werden kann.
Auch Grüner Tee hat antioxidative Eigenschaften und kann dabei zu helfen, THC aus dem Körper zu entgiften. 

Wenn das beliebte Getränk Kaffee in Kombination mit viel Wasser getrunken wird, wird der Urinfluss gefördert. Dies hilft dabei, gespeicherte THC-Metaboliten auszuscheiden.

Erhöhte physische Aktivität

Wenn man viel Sport macht, kann Stoffwechsel im menschlichen Körper beschleunigt werden. Hier ist aber auch die Regelmäßigkeit entscheidend. Falls man nur zum Beispiel zwei Stundem vor dem Test Sport macht, ist es eher von Nachteil. In diesem Fall ist die Substanz THC angeblich noch besser nachweisbar.
Auch zu dieser Methode gibt es widersprüchliche Meinungen und einige Wissenschaftler bezeichnen das als Mythos.

Schlafen

Schlafen ist eine natürliche Weise, wie man täglich den Körper entgiften kann.
Ein entspannter Schlaf die ganze Nacht trägt bei der Entgiftung des Körpers bei.

Toleranzpause

Nichtsdestotrotz gibt es nur eine sichere Methode der THC-Entgiftung - eine Toleranzpause.
Wenn man als negativ auf THC getestet werden will, sollte man am Besten den Cannabiskonsum ganz einstellen.

Im Allgemeinen gilt, dass spätesten 30 Tage nach dem letzten Konsum sollte THC abgebaut werden. Der Drogentest ist dann in meisten Fällen negativ.